Freiwillige Feuerwehr Wittorf       (bitte anklicken)


Freiwillige Feuerwehr Wittorf

ein Rückblick von Gerd Tamke, Hobarg 10, Tel.: 04260 232

Gegründet wurde die Freiwillige Feuerwehr Wittorf am 18.April 1909

Zuvor gab es eine Pflichtfeuerwehr, zu der jeder Bürger zur Mithilfe bei der Brandbekämpfung verpflichtet wurde.

Bei der Gründungsversammlung waren 45 Wittorfer Gemeindemitglieder anwesend, die den Vorstand wählten, der sich wie folgt zusammen setzte:

 Hauptmann:              Hermann Hoins, Stellmachermeister

 Stellvertreter:            Heinrich Meyer, Brinkkötner

 Spritzenmeister:        Friedrich Scheele, Hofbesitzer

 Obersteiger:              Hermann Lohmann, Zimmermann

 Die Mitgliederliste gibt auch Aufschluß über Berufe mit Stand der einzelnen Mitglieder. So ist zu lesen, dass neben Häusling, Anbauer, Pflugkötner, Brinkkötner, Halbhöfner auch das Handwerk mit Stellmacher, Tischler, Zimmermann, Maurer, Schuhmacher, Maler, Arbeiter, Drechsler, Schmied und Gastwirt gut vertreten war.

Propleme der Feuerwehr, dass Mitglieder eine Arbeitsstelle außerhalb ihres Heimatdorfes wahrnehmen und daher im Einsatzfall nicht einsatzbereit waren, gab es demnach nicht.

Die erste Ausrüstung war ein Schlauchwagen mit einer Zweikolben – Druckfeuerspritze, die von Hand bedient werden musste. Dieser Wagen war aus Holz mit Eisenbeschlag gefertigt und wurde von Pferden gezogen.

Die Alarmierung der Feuerwehrmänner und der Bevölkerung geschah seit Alters her mit dem Feuerhorn, dass einen unverkennbaren Ton hatte. Bis ca. 1960 war dieses in Gebrauch.

Für die Feuerspritze war auch ein Spritzenhaus vorhanden, neben dem Wohnhaus des Stellmachers und Hauptmanns Hoins gelegen, wo heute die Auffahrt zum jetzigen Feuerwehrhaus ist. (Hobarg)

Es wurde außerdem für Arrestanten gebraucht, die dort einige Tage und Nächte eingesperrt wurden.

Ferner nahm es auch den alten geschnitzten , von Pferden gezogenen Leichenwagen auf.

Im Jahr 1926 wurde der 14. Kreisfeuerwehrverbandstag in Wittorf im Saal vom Gasthof zur Post abgehalten. Der Saal befand sich am Eingangsbereich des jetzigen Dorfgemeinschaftshauses, längs zur Bundesstraße.

Im Jahr 1935 wird die erste tragbare Motortragkraftspritze angeschafft und ein Anhänger mit Gummireifen für Treckerzug vom Schmiedemeister Wilhelm Tamke Hobarg und einigen Feuerwehrmitgliedern gebaut. Dieser Anhänger mit Spritze und einige Uniformen sind noch im Besitz der Feuerwehr Wittorf.

Zum Ende des II. Weltkrieges (1944) wurden die Motorspritze und die Mannschaft nach Hamburg abkommandiert und mussten dort Löscharbeiten nach der sogenannten Bombennacht von Hamburg durchführen. Die Männer der Wittorfer Wehr löschten im Bereich der Rotenbaumchaussee.

Anfang der 50er Jahre wird von der Gemeinde Wittorf ein VW Transporter mit Ausrüstung und neuer Tragkraftspritze angeschafft, wiederum ein Fortschritt an Einsatzbereitschaft und Mobilität. Zisternen und betonierte Wasservorratsbehälter werden gebaut. Im Jahr 1972 wurde das jetzige Feuerwehrhaus von der damals noch selbstständigen Gemeinde Wittorf  für 72000,-- DM mit viel Eigenleistung gebaut. Es umfasst 2 Fahrzeugeinstellplätze, Schulungsraum, Toilette und einen kleinen Nebenraum. Seit dem 01. März 1973 ist die Stadt Visselhövede (durch die Gebietsreform) Träger des Brandschutzes. Durch die Gebietsreform schloß sich im Jahr 1974 die Pflichtfeuerwehr Lüdingen unserer Wehr an.

Somit ist unser Aufgabenbereich für Wittorf, Lüdingen, Hainhorst, Bretel, Grapenmühlen und Düsternheide zuständig.

1976 erhielt die FF Wittorf ein neues LF 8 Fahrzeug (Löschgruppenfahrzeug). In den darauffolgenden Jahren wurde die Ausrüstung ständig erweitert. Ein gebr. TLF 8 (Tanklöschfahrzeug mit 800 l Wasser) dieses Fahrzeug war bis 2008 im Einsatz.

Zu schützende Objekte im Bereich der Ortschaft Wittorf sind die landwirtschaftlichen, handwerklichen und privaten Anwesen sowie das Getreidelager und die Gaseinfüllstation in Grapenmühlen.

Ende August 1984 wurde das 75 jährige Bestehen der Ortswehr Wittorf mit einem Kommersabend und dem 77. Kreisfeuerwehrverbandstag im Dorfgemeinschaftshaus gefeiert. Zu dieser Veranstaltung war auch der damalige Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes Hinrich Struve anwesend.

Durch die verheerenden Waldbrände, wurden vom Land Niedersachsen, Löschwasser-Außenlastbehälter mit Anhänger für Hubschrauber im September 1994 angeschafft, an die FF Wittorf übergeben und eine Ausbildung erfolgte durch die FW Schule. Wittorf ist der 3. Standort dieser Behälter im Land Niedersachsen, die immerhin ein Fassungsvermögen von 5000 l haben. Die FF Wittorf ist bei Bedarf für die Landkreise Rotenburg, Soltau/Fallingbostel und Verden zuständig. Die Hubschrauber kommen von der Bundeswehr aus Rheine. Eine Einsatzübung mit diesen Geräten fand bei den Kameraden sehr guten Zuspruch, da wir auch mitfliegen konnten.

Am 5. Mai 1996 wurde der Umbau des Feuerwehrhauses, welches in Eigenleistung erfolgte,  eingeweiht. Die Materialkosten von 30000.—DM wurden von der Stadt im Rahmen der Dorferneuerung übernommen.  Das Flachdach wurde durch ein neues Satteldach ersetzt, neue isolierte Hallentore eingebaut, die Glasbausteine der Fensterfont durch Fenster ersetzt, der kleine Abstellraum als Teeküche ergänzt, die Außenanlage durch neue Begrünung verschönert.

Am 20. Juni 2002 wurde eine Jugendfeuerwehr gegründet mit 20 Jungen und 1 Mädchen, die zuvor schon ein Jahr geübt hatten. Da jetzt aber kein weiterer Jugendbetreuer gefunden werden konnte ruht im Moment die JF.

Am 20. Juni 2003 fand eine Übung des Bundesgrenzschutzes  Fliegerstaffel Nord aus Gifhorn mit den Löschbehältern statt.

Modernes Gerät wurde in den Jahren nach und nach angeschafft, Handsprechfunkgeräte, Atemschutzgeräte,  Funkmeldeempfänger, Stromerzeuger, Scheinwerfer, Rettungsgerät, (Schere + Spreitzer) Flexgerät. Anhänger mit Löschbehälter wurden vom Land Niedersachsen zur Verfügung gestellt.

Im April 2008 erhielt die FF Wittorf ihr neues LF 10/6 (Löschgruppenfahrzeug mit 800 l Wasser und 2000 l Heckpumpe) auf MAN Fahrgestell und Schlingmann Aufbau als Ersatz für den LF 8 Magirus und den TLF 8 Unimog.

2014 wurden die Außenlast-Löschbehälter für Hubschrauber vom Land Niedersachsen zur Feuerwehrschule nach Celle zurück geholt um diese zentral einzulagern.

2015 ist das digitale Funksystem in das LF Fahrzeug eingebaut worden. 

 

Brandmeister der Ortswehr Wittorf

1. Herrmann Hoins

     Stellmachermeister

Hobarg

geb. 28.05.1869

Ortsbrandmeister 1909 - 1929

gest. 29.11.1946

2. Ernst Tietje

     Landwirt

Unter den Eichen

geb. 18.01.1891

Ortsbrandmeister 1929 - 1935

gest. 19.02.1963

3. Johannes Thomas

     Malermeister

Surend

geb. 30.09.1890

Ortsbrandmeister 1935 - 1963

gest. 23.12.1972

4. Wilhelm Timmermann

     Landwirt

Im Ziek

geb. 21.04.1928

Ortsbrandmeister 1963 - 1985

gest. 01.07.2006

5. Gerd Tamke

     Landmaschinen-Mechaniker- 

     Meister

Hobarg

geb. 18.08.1946

Ortsbrandmeister 1985 - 2001

Stadtbrandmeister 2001 - 2007

6. Uwe Baumgart

     KFZ-Mechaniker-Meister

Wittorfer Straße

geb. 04.02.1950

Ortsbrandmeister 2001 - 2012

7. Manfred Bugs

     Landmaschinen-Mechaniker

Surend

geb. 04.10.1963

Ortsbrandmeister 2012 -